Montag, 29. September 2008

Fufu avec écureuil

Debbie und ich haben eine Einladung von Mekah und Awuooss bekommen zum Fufu essen mit (Achtung, haltet euch fest) Eichhoernchen!!! Das is echt absolut abartig. Abgesehen davon, dass man Fleisch hier prinzipiell nur mit extra viel Knochen und Knorpel und Fettschicht und allen anderen Grausamkeiten isst, jetzt auch noch das!!! unglaublich... ich hab gesagt ich ess Fufu mit Zucker, das ist etwa so wie Nudeln mit Zucker, sehr geil, und man ist auf der sicheren Seite...ich stiess damit allerdings nur auf Unverstaendnis.
Am Samstag waren einige Volontaere mit uns auf eine Feier traditioneller afrikanischer Taenze im Carrefour des beaux arts africains... das war unglaublich toll!!! Und da waren auch noch etwa fuenf andere weisse, jeweils mit einem Rasta liiert. Unsre Gastmutter Felicité hat gemeint wie Yowos wuerden auf Rastas, wie sie sie trocken nennt, abfahren, deshalb fanden wir das lustig, dass es anscheinend wirklich so ist. Rastas sind hier anscheinend die EIgenbroetler, Kuenstler und Fetischeure... alsio ncihts fuer unsere Fmilie.. umso mehr natuerlcih fuer uns :o)
Bei besagter Party ist mir mit Schrecken aufgefallen, dass die anderen weissen, besonders andere Deutsche total auf unsgegenueber Distanz waren. Anscheinend dachten sie nicht, dass auf diese Veranstaltung auch noch andre Yowos, und dann noch dazu so junge kaemen. Anstatt sich zu freuen und drueber zu lachen hat man das Gefuehl, dass ein deutsches Paar in den Zwanzigern, was eine superexquisite Reise zu zweit geplant hat, dann enttaeuscht ist, wenn es auf andere Verrueckte trifft. das hat man voll zu spueren bekomme und das fand ich mal wieder typisch deutsch. Typisch bescheurt.
Wir mussten dann allerdings 23 Uhr schon wieder zu Hause sein, tja, so ne Pfarrersfamilie kann echt anstrengen... wir haben wegen den Ausgehzeiten schon mit unserer Gastmutter diskutiert, wenn man einmal ier ist will man ja auch so viel wie moeglich mitnehmen, das Nachtleben gehoert da auch dazu...unsere Felicité hat aber erklaert das eine Volontaerin mal den Schluessel verloren hat und das auch schon mal eingebrochen wurde. Par conséquent wird bei uns jede Tuer a partir de 22 heure hermetisch abgeriegelt. Naja; kann man nichts machen und man will die Regeln der Familie und deren Habituden ja auch nicht stoeren, wir sind letztendlich so verblieben, dass wir beide bei wichtigen Ereignissen einfach bei anderen schlafen sollen... da sag ich nicht nein :o)
Hab ich schon erzaehlt, dass wir ein Recht auf einen Reisemonat haben??? Vier ganze Wochen, dass haette ich nie erwartet. Wir planen eine Reise durch alle frankophonen Laender Westafrikas in unserer Umgebung, fuer diese gibt es naemlich ein Sammelvisum. Wir wollen einmal zwei Wochen in den Norden Togos, dann nach Burkina Faso, Mali und ueber Benin zurueck nach Togo. Und einmal ueber Ghana nach Cote d Ivoire: Wir ueberlegen uns ein Auto zu mieten , weil man dann unabhaengiger ist, allerdings muss alles erst noch genauestens geplant werden, aber dafuer haben wir hier die richtigen Ansprechpartner. Die erste Reise wollten wir so gegen Anfang Dezember machen, was ich echt toll finde, weil ich somit meinen 19. Geburtstag eventuell in der Wueste feiern koennte und das isirgendwie ne reizvolle Vorstellung fuer mich.
Liebste Mama weil du gefragt hattest ob ich mir schon Kleider genaeht habe lassen: nein, pas encore. Das Problem ist grad noch, dass ich nicht an Geld rankomme, hier in Kpalime gibt es nur einen Automaten und der funktioniert bei mir nicht, morgen werden ein paar von uns nach Lomé fahren, vllt ebe ich denen mal meine Visakarte mit. Wenn sie auch in Lomé nicht funktioniert, muesst ihr (maman, papa) vllt etwas auf ein Konto von den anderen ueberweisen, bei denen klappt das, die haben eine Visakarte von der Postbank und von der Spakasse.... keine Ahnung aber grad komm ich noch ganz gut mit meinen fuenfzig Euro zurecht, die ich am Anfang bei Horace habe umtauschen lassen. Debbie und ich haben schon wunderschoene Stoffe gekauft und entwerfen dann des oefteren abends auf dem Bett schoeen Kleider oder Oberteile. Ich habe mir schon eine Tasche naehen lassen, weil ich eine brauchte.
Bezueglich des Essens kann ich nur sagen, dass ich hoechst unbefriedigt bin, man hat immer total HUnger, aber dann kriegt man halt doch wieder nur den alltaeglich oeligen Schleim und das macht uebrigens mein Magen auch grad nicht mehr mit. Ja, fuer alle die es wissen wollen, seit neuestem ab ich nach fast jedem Essen mit heftigen Bauchschmerzen und Durchfall zu kaempfen, ich denk ich nehm dann bald mal Medikamente degegen. Ich sehne mich nach nem Doener oder ner Currywurst, oder einfach einem Glas Milch oder Naturjoghurt, weil das Fleisch hier echt nicht essbar ist und man hier absolut keine Milchprodukte beommt. Meine Naegel sind schon ganz weich!!! :o)
Zu meiner Arbeit hier, tja, is nich viel los. Wie gesagt, vormittags habe ich Franzoesischkurse, Nachmittags Ewe. Wenn ich Lust habe, arbeite ich ueber den Mittag in der creche, aber das lohnt sich gerade noch nicht so ganz, weil nur wenige KInder da sind. Uebrigens wird auch die Uni nach hinten verschoben, also alle die ein gechilltes Leben haben wollen und gern den lieben langen Tag philosophierend unter ner Pame liegen wollen, kommt nach Afrika, hier seid ihr richtig. Ich denk da zum Beispiel an dich, Jojo...
Gestern war ich das erste mal im echten afrikanischen Busch, wir waren in Wome, an einem riesigen Wasserfall und haben gebadet, das war echt mal erfrischend. :o) Geil war auch die Autofahrt, wenn man dieses Gefaehrt noch Auto nennen moechte. Zu sechsundzwanzigst in so ner Schuette, das hiess , sechs oder ach auf eienr Reihe ueber die krassesten Holperstrassen, rueckzu sind dann ein paar Yowos aufs Dach geklettert, da war drinnen mehr Platz.

Ich vermiss dich, mein kleiner Bruder!!!! *schluchz* Gestern Nachmittag hab ich das erste mal mit ein paar afrikanischen Jungs Fussball gespielt, die waren allerdings schon etwas aelter. Du haettest das bestimmt besser gekonnt!!! Toll, dass ihr am Samstag 3:1 gewonnen habt, hab das aber auch nicht anders erwartet. Ich drueck dich Schaetzelein. :o)

Ich hab jetzt auch ne Togohandynummer, da ist das telefonieren einfacher und vorallem guenstiger. Nur hab ich grad mein Handy nich bei und weiss somit auch die Nummer nicht (jaja, ich weiss, typisch Sarah...) Das naechste Mal schreib ich sie hier rein. Wenn ihr sie schon eher haben wollt, fragt einfach Judith, die hat sie schon.

Lisa, es tut mir leid dass ich nichts mehr zu deinem Leben in Amerika sagen kann, aber allein meines hier im Netz festzuhalten dauert immer shcon eine Stunde, und dann lad ich manchmal noch gmx und eh ich dann bei dir n KOmmentar schreiebn ann .. is schon zweimal wieder der Strom ausgefallen.... (ni, aber es dauert ahlt krass lang)
Eines Tages nehm ich mir natuerlich die Zeit, aber das passiert eben ncht allzu oft. Hoffe, du nimmst mir das nciht uebel.

Ich find es toll, dass ihr mir hier schreibt, Mariechen, ich hoffe mal wieder auf einen Kommentar von dir, wie laeuft das Studium, Schwesterlein???

Morgen ist Ende der Fastenzeit fuer togoische Muslime, wir wurden zu dem Fest eingeladen und werden uns ordentlich vollfressen (nicht das wir vorher gefastet haetten). Die Muslime hier sind unglaublich tolerant gegenueber Christen oder Atheisten, dass sagt auch Debbie, die ein Jar im Iran gelebt hat und die muss es ja wissen...

Mittwoch, 24. September 2008

Entre peur et fascination

Eigentlich wollte ich euch gestern schonmal schreiben, weil es ploetzlich anfing zu regnen und wir ins Internetcafe fluechten mussten. Da hab ich einen ziemlich angen Text verfasst und dann is nicht wirklich der Strom ausgefallen, genau in dem Moment, wo ich auf absenden gedrueckt habe.... aber naja, da hilft alles nichts.
Gerade hatten wir so eine coole Musikgruppe kennengelernt und jetzt hat der Oberguru gemeint wir muessten fuer 2h Djembespielen 2500 CFA zahlen was umgerechnet etwa 3 euro sind. DAs Geld an sich waere auch nicht das Problem, esd nervt einfach dass im Endeffekt in uns weissen doch nur der Geldspender gesehen wird. Entweder sind wir wandelnde Geldautomaten oder aber der Pass nach Europa, in die achsotolle europaeische Welt. Sicherlich im Vergleich zu denen hier geht es uns blendend, aber Europa ist gross und auch bei uns gibt es Probleme, Kriege und Armut. Ich fand es in dem kleinen Dorf in Rumaenien teilweise viel schlimmer als hier in Kpalime. Ausserdem ist europaeisches Geld hart verdient und so easy wie ein Togoer die Arbeit angeht... wuerde er in Europa nicht weit kommen. Ich habe auch das Gefuehl, dass hier kein einziger zu schaetzen weiss, dass wir Volontaere hier Geld hingebracht haben, ehrenamtlich arbeiten, uns Gedanken machen zur Verbnesserung der Lebenssituation, uns einfach nur ehrlich fuer das Leben und die Kultur hier interessieren, entweder wird das als gleichgueltig oder sogar argwoehnisch betrachtet. Aber was das fuer eine Umstellung und Ueberwindung fuer uns ist, hier zu leben... das sieht kaum einer. Es ist wirklich schwierig unter hundert Togoern einen zu finden, der sich einfach blos gern mit dir unterhaelt und unverbindlich befreunden will. Okay, jetzt mal noch was anderes:
Gestern Abend haben wir uns mit Mekah getroffen und wurden in wirklich mysterioese Viertel Kpalimes entfuehrt. In einer Bar haben wir ueber Naturreligionen und Voodookram geredet und es war unglaublich interessant. Da ist die Rede von Kopfabhacken, ein Ritual was praktiziert wird wenn bei irgendsonem Stamm der Haeuptling stirbt und bevor sein Kopf ins Grab gelegt wird muss der Kopf irgendeines anderen Menschen, per Zufall ausgewaehlt, in das Grab gelegt werden. Dann gibt es hier in der Naehe ein Dorf in dem eine riesige Schlange lebt, die nur ein Weiser beschwoeren kann und die immer gerufen wird, wenn ein Fremder das Dorf betritt, dieser muss frei von Schuld sein, sonst wird er gefressen. Naja und dann hat er uns seine Hauteinritzungen gezeigt und gemeint das wuerde ihm Kraft verleihen etc. Also ich fand das alles schon sehr toll und spannend, Debbie hatte eher Angst. :o)
Aporpos Schlangen, bei uns in der creche wurde gestern eine (angeblich) gruene Mamba gefunden, die sich allerdings irgendwie versteckt haelt und deshalb noch nciht mittels Stein erschlagen werden konnte. Daher war die creche heute geschlossen. Ich find die Vorstellung der giftigsten Schlange der Welt, sich wenige Meter in meiner Umgebung befindend, recht unbehaglich.
Ich moechte euch fuer die zahlreichen Kommentare danken, ueber den Blog funktioniert das wirklich am besten, gmx dauert beispielsweise viel zu lang und auch studivz. Ich werd versuchen auch mal n paar mails zu vershcicken aber irgendwann platzt einem auch der Geduldskragen und dann bricht man die INternetsession einfach ab.
Die Ewekurse sind endgeil!!! Unglaublich faszinierend, auch wenn wir diese ganzen Woerter nie perfekt aussprechen koennen.

Bis bald und liebe Gruesse,

Sarah.

Montag, 22. September 2008

Amesiame be ya ku zemidzan

So krass toll echt...
Debbie und ich wollten unbedingt Djembe spielen lernen, also haben wir auf dem Markt einen angesprochen, der auch gleich mit zu seiner Musikgruppe eingeladen hat. Diese besteht aus Trommlern, Taenzern und Magiern, aber die haben wir noch nicht gesehen. Die proben irgendwie zweimal taeglich und wir sind jedesmal dabei, der Oberguru Souleman (geiler Name, oder???) hat uns ein paar coole Rhytmen auf der Djembe gezeigt und wir koennen auch schon einen Tanz, hab allerdings dessen Namen vergessen. Aber ej, das macht echt sau viel Spass man darf blos echt keine Hemmungen haben, aber wir haben halt immernoch den Yowo-vorteil und uns lacht auch niemand aus. Naja und wenn wir dann so barfuss im Schlamm rumspringen und die ganze Nachbarschaft (zu 90 pour cent bestehend aus Kindern) uns zusieht wie wir ganz Buschmann-like rumtanzen, dann macht das schon Spass. Naja und die Typen, die uns das beibringen.... wow was soll ich sagen, die sind ja mal voll heiss *ich will dir nur grad n bisschen Angst machen, Mama :-)* Der eine heisst Daniel, der andre Mekah ( der is auch der tollste ) und dann noch so komische Ewe-namen, die ich mir nicht merken kann. Mekah besteht auch immer darauf uns nach den Proben nach Hause zu bringen und kauft uns tolle Getraenke, weil man bei dem Tanzen echt krass ins Schwitzen kommt. Jedenfalls is diese Band der beste Zeitvertreib, den man hier haben kann. Bald haben die auch einen Auftritt bei nem Minifestival im Nachbardorf Agou und wenn wir dann schon gut genug sind, sollen wir mit denen auftreten. Is das mal genial, ej... Ansonsten haben heute die Sprachkurse angefangen. Drei Stunden Franzoesisch am Morgen und zwei Ewe am Nachmittag. Der Unterricht bringt es echt total, nich zu vergleichen mit Frau Ehnerts Kasperletheater (na mal sehn ob ich fuer diese Aussage wieder n Anschiss krieg) aber! il faut dire la verite, hein??!! Ich hab also doch noch Hoffnung hier Franzoesisch zu lernen. :o)
Vorgestern hab ich das erste Mal Fufu gegessen und das is echt richtig lecker, so im Gegensatz zu dem anderen Kram hier. Ach ja und das rote Oel is Palmoel, hat man uns erklaert, als wir von ein paar Leuten bei heftigem Regenfall auf der Strasse auf eine Tasse Kaffe eingeladen wurden. (Der Kaffe hier schmeckt echt richtig gut, gar nicht so bitter wie die Chemiebruehe in Deutschland.)
Naja und mit der Gastfamilie werd ich auch so langsam warm, die Gastschwestern stehen voll auf meine Tops und ich glaub ich werd die denen am Ende einfach schenken, hab mir schon Stoffe auf dem Markt gekauft und werd mich bald ganz schick afrikanisch einkleiden, mal was andres als immer blos H&M Klamotte, ne c est pas? Das Geldabheben mit der Visakarte hat noch nicht geklappt, aber Mekah will mir heut Abend zeigen, wo das funktionieren koennte *juchu* :o)
Und dann mal nohcwas zur Flora und Fauna hier. Ich dachte ich seh n paar mehr Tiere, aber es gab schon ganz tolle Begegnungen, zum Beispiel mit riesigen Flughundschwaermen, da hab ich an dich gedacht Marie!!! Du waerst echt begeistert, wenn es daemmer dann kommen die ueber die Bergkette vom Mont Klouto hergeflogen und das sieht vor der entsprechenden Kulisse (Mondsichel und perfekt hell leuchtende Sternbilder) richtig gruslig aus. Dann hatte ich noch eine Begegnung der ersten Art mit ner riesen Spinne in unserer Kueche (!!!) Die war groesser als meine Hand und ich haette am liebsten geschriehen, hab dann Mezipa, meine Gastschwester gerufen, sie solle doch bitte die Schuessel holen, also das konnte ich echt nicht machen... Ansonsten gibts hier viele grosse und kleine Geckos, am schoensten sind die mit dem orangen Kopf und einem Stueck orangen Schwanz. Dann sind noch die kleinen Voegel, die gan ganz weinrot sind total huebsch anzusehn, bei dem ganzen Viechern denk ich immer an dich, Tilli und an dich, Marie, ihr wuesstet bestimmt die Namen von denen...
Ganz suess war irgendwie auch, als mich gestern Edi, die 16jaehrige Gastschwester gefragt hat, ob ich ihr die Augenbrauen zupfen koennte, echt so geil... Auf son Beaute kram steh ich natuerlich voll und der Abend endete dann im typischen Weiber klatsch und tratsch und ich hab ihr noch die Fingernaegel poliert und gefeilt und lackiert, ganz schick mit weisser Spitze und Klarlack drauf....jaja, dafuer hab ich natuerlich die entsprechende Ausruestug mit. :o) Wir haben vorallem ueber die Schule geredet und die beiden Maedels, Edi und Bobo haben erzaehlt das es irgendwie auch Affairen zwischen Schuelern und Lehrern gibt - wir haben uns so kaputt gelacht und ej... ich hab so an euch gedacht, Cahtleen und Lisa :o). Hier gibt es auch ne Schuluniform, khaki Blusen und blaue Roecke fuer die Maedchen und die Jungs gehen ganz in khaki. Ausserdem muessen die Maedchen sich die Haare abrasieren!!! Unglaublich, oder? Haben wir uns dann gemeinschaftlich drueber aufgeregt...
Naja, also bis bald, ich hoffe euch gehts gut in Deutschland.
Konni mein Schatz, ich hoffe du bist wieder richtig gesund und uebst schoen Klavier, und denk dran: in der Schule zaehlen Franzoesisch und Englisch... naja vielleicht noch Sport und Musik :o)

Bisous, Sarah


Mittwoch, 17. September 2008

Eswuwaye?

Soll heissen: Est-ce que vous voyez? Echt das Franzoesisch hier is endgeil! Das wird echt lustig wenn ich meine Aufnahmepruefung in Franzoesisch habe. Man quatscht schon Franzoesisch; aber irgendwie total genuschelt und das r wird gerrrrrrollt und dann reden die hier so langsam wie sie auch nachdenken, etwas entscheiden, wie sie laufen et tout ca. Gleichzeitig merk ich aber auch wie mein Deutsch einrostet. Ich red grad ein unmoeglichen Salat aus Sprachen, grammatikalisch ein einziges Fatalum, mais oui... soviel dazu, nur weil du fragtest Lenchen. :o)
Man fragt sich echt,ob die Afrikaner hier etwas veraendern wollen, einerseits moegen Sie es, wenn man sich Sachen ueberlegt und hilft, andererseits kommen sie einem total traege vor, das nervt echt voll!!! Ich mein, sicherlich ist man nicht unbedingt mit nem schrankenlosen Weltverbesserergedanken hierher gekommen, aber das hier ist einfach ne Nummer zu gross. Es braucht Ausgebildete Spezialisten die vorallem die Wirtschaft hier in Schwung bringt, denn nur die verbessert den Lebensstandard einer Nation. Aber wenn die Europaeer Hilfe senden, sind sie dann nicht bedacht darauf nicht zu viel zu helfen, denn im Prinzip wollen sie ja doch alles im Griff haben und kontrollieren. Und dann ein Afrikaner, mit dem Willen und dem Kapital zur Investition. Betritt er einmal europaeischen Boden, sei es beispielsweise zum studieren, kommt er zurueck nach Togo? Wohl eher nicht. Man weiss einfach nicht wie man es anpacken soll und als kleines naives Maedchen kommt man sich hier. Die Schule hier wurde jetzt verschoben, wegen dem Regen. Man sagt, das sei jedes Jahr so und das die Zeit auch nicht hintenrangehangen wird, sondern dass diese verlaengerten Ferien quasiment verlorene Schulzeit sind. Aber ist man sich in seinem eigenen Land nicht ueber die Regenzeiten bewusst??? Und kann man die Schule nicht danach ausrichten?? Und warum wird ein Diktator, den alle hassen nicht einfach mal gestuerzt?? Wo bleiben menschliche Werte, wenn man ein Kind einfach sterben laesst, nur weil die Eltern nicht die Behandlung bar bezahlen koennen, obwohl das Kind eine Versicherung hat, nur ist man sich nicht sicher, ob die Versicherung auch wirklich funktioniert und der Arzt auch wirklich an sein Geld kommt... und ausserdem dauert das ja auch so lange bis man dann das Geld hat und aussedem.. och neee... is sowieso viel schoener in der Sonne zu sitzten und Orangen auszuzutschen. Was is denn das bitte??? Vieles hier ist einfach unbegreiflich, die Schule faengt jetzt halt erst spaeter an und dass heisst fuer uns Volontaere, warten auf die Traumarbeit... Ich werd naechste Woche mit der Arbeit in einer creche, einer Kindergrippe, anfangen. Tja, besonders toll werd sich mein Franzoesisch da auch nicht verbessern weil die Kleinen blos Ewe sprechen. Aber ich werd wohl Seifenblasen mit denen machen, da stehn Kinder ja immer drauf. Ansonsten gibt es hier viele Felder, Pfeffer, Maniok; Ananas, Reis etc. Ich will unbedingt mal in der Landwirtschaft arbeiten, da sieht man wenigstens am Abend, was man geschafft hat und hat sich huebsch koerperlich betaetigt. Apropos koerperl. Ertuechtigung. Zwei Maedels hier waren heut frueh um fuenf joggen, ich werd da auch mal mitmachen, is bestimmt schoen zum Wut rauslassen.
Ach und zu dem Essen, ... das geht ja mal gar nicht!!!! Ich mein, hier wachsen echt so geile Fruechtye und es gibt voll die leckren Teigwaren aber die machen immer nur geschmacklose Matschepampe mit Oel!!! Deshalb werden Debbie und ich am Freitag das Mittagessen kochen und da gibt es Crepes mit Ananas. Und zwar nicht frittiert oder eingezuckert, nein Ananas pur... na mal sehn ob das in unserer famille d accueille ankommt.

Ich verbleibe euch lieb gruessend und weiterhin gespannt auf neue afrikanische Verruecktheiten,

vos Sarah.

Dienstag, 16. September 2008

l apprentissage interculturelle: le veuvage; l extinction et la polygamie

Hey hey meine Lieben,

endlich hab ichs geschafft und kann euch erste Eindruecke aus dem schoenen Afrique erzaehlen. Hat alles na Wele gedauert, weil mein Flug am Donnerstag wegen Bodennebel nicht nur sprichwoertl. ausgefallen ist. Deshalb bin ich erst Samstagnacht (der Flug hatte nochmal 2,5 h Verspaetung) angekommen. Das Klima haut einen einfach nur um. Meine erste Nacht hier kann man schon als Kulturschock beschreiben. Lena aus Berlin sass auch mit im vol und dann noch eine aus der Schweiz, Debbie mit Iranischer Abstammung. Nach etwa 5 Kontrollen und ewigem Warten auf mein Gepaeck wurde ich dann vom Flughafen entlassen, und wir wurden von Horace, dem Kopf der Hilfsorganisation und von Theo abgeholt. Schlussendlich haben wir in Lome noch eine abgeholt und dann waren wir zu siebt in nem asbachuralten skoda. ne, also echt gemuetlich so bei der kuschligen waerme. theo zeigte uns dann wo wir die Nacht schlafen wuerden. Das war wirklich ekelhaft. Eine Huette, bei der irgendwas von der Wand broeckelte, die stank und in sich einfach nur ne Schwitzkiste war. Wir haben dort zu dritt in nem mottenzerfressenen Bett gepennt, und gemeinsam die Matratze vollgeschwitzt.
Am naechsten Morgen gabs son ekligen gelblichen Milchersatz nit Kakao und heissem Wasser, krachesuess aber doch irgendwie geschmacklos. Das Essen hier ist sowieso ein Kapitel fuer sich.
Nachdem uns Theo einbischen durch die Hauptstadt gefahren hat und wir zum Beispiel beobachten durften wie eine Ziege in einem Moment noch froehlich ueber die Strasse huepft und im Naechsten, als wir wieder um die Ecke schauten, am lebendigen Leib verbrannt wird, wurden wir dann nach Kpalime zu unseren Gastfamilien gebracht. Ich wohne jetzt mit Debbie, der iranischen Schweitzerin bei einem pasteur (Pfarrer) und bei einer Gastmama die Lehrerin in so ner Spezialschule fuer ueberforderte Muetter ist... irgendwie so hab ich das verstanden. Die haben noch eine femme de menage und drei Kinder, die heute aus den vacances wiederkommen, da bin ich ja schonmal gespannt...
Zum vie quotidienne kann man eigentlich nur sagen, dass die meisten hier sehr sehr interessiert an einem sind. Und die Kinder, diese Massen an Kindern, meine Gastmutter, Felicite, hat gesagt es ist ueblich 100 Kinder in einer Klasse zu haben, die sind ja sowas von anhaenglich, das ist echt der reinste Wahnsinn... Die springen hier ueberall run, wie die Huehner, Ziegen und Hunde. Die fragen dann: Yovo yovo, bonjour ca va? voll suess!!! Felicite meinte nur trocken: Das ist das, was uns die Kolonisatoren beigebracht haben. Tja, das hat das ganze dann etwas entromantisiert. Aber egal, es ist einfach niedlich wenn dich so ein kleines schwarzes kind an die hand nimmt und dir die stadt zeigen will. Die koennen ja noch nicht mal Franzoesisch also gestaltet sich das mit der Konversation auch eher spaerlich. Aber die fassen dich an und ziehen an deinen Harren, klammern sich an dein Bein..
Ich hab jetzt nicht mehr soviel Zeit, bald geht es aufs Feld zum Maniok aussaehen. Und vorher erwartet uns die famille d accueille zum Mittagessen. Apropos Essen. Gestern gab es das, wovor ich seitdem ich in Kenntnis gesetzt wurde, das es das gibt, Angst hatte. Pate avec des poissons en sauce.... BEURK!!!! H O R R I B L E.... das is gesch,ackloser klebeteig mit fischteilen und ganzen fischen (Sprotten) in einer gruen gelben Schleimsosse (kommt vom Fischoel). Die haben hier nur eine Sorte Fisch und die stinkt zum Himmel, fuer mich als Fischesser echt relativ ungeniessbar und ich haette das am liebsten wieder auf den Teller gekotzt. Mais oui....
Ansonsten schliesst man hier halt schnell Bekanntschaft, abends gehen wir afrikanische Bars wo es Flag bier und Togo Gin gibt, und laute Musik, die gibts hier sowieso immer und ueberall. Weite strecken faehrt man hier ganz gern mit dem Moto. (wobei die afrikaner einmal mehr gern auf tuchfuehlung gehen :o)
Die Abeit in meinem Projekt hat noch nicht angefangen, wir haben erstmal so allgemeine Kurse dann die Sprachkurse und am éé. septembre beginnt hier die ecole. allerdings kommt dann immer voher im fernsehen ob auch wirklich shcule ist. letztes jahr zB wurde die schule um einen Monat verschoben, wegen der Regenzeit. sehr sehr witzig...
Bon, en face il y a une programme. Die Freiwilligen haben hier ein Muelleimerprojekt gestartet weil der Nuell hier echt abartig stinkt und ueberall rumliegt. Muelleimer wurden aufgestellt, der Muell eingesammelt. Tja, nur ist jetzt niemand da, der den Muell auch ausleert. Als wir Horace daraufangesprochen haben meinte er nur so...: die verantwortlichen in lome haben keinen bock grad drauf..... und wir so: Aha:.... Bon, on va voir sagt man hier irgendwie sowieso immer.... und gerade puenktlich sind die hier ehct nicht. manchmal wuerd ich denen hier ehct gern mal meine meinung sagen, aber vllt versteh ich auch manches noch nicht, das is bestimmt so... und man haengt sich auch halt nich ueberall rein...

Also, ich hab noch viel zu erzaehlen, aber wir haben ja Zeit... :o)

Samstag, 6. September 2008

Himmelhochjauchzend, zu Tode betrübt

Nachdem sich gestern mein Freund, den ich überalles liebte, der neben mir aber noch zwei andere Liebschaften zu pflegen hegt, von mir trennte, hab ich eine schlimme Nacht hinter mir. Aufgenommen von zwei sehr lieben Menschen schlief ich sehr unruhig mit in Intervallen auftretenden Heulattacken nachdem ich eine kurze oder etwas längere Weile barfuss schluchzend ziellos durch die Neustadt zog, da meine Füße in den Absatzschuhen höllisch brannten.
In solchen Momenten ist es immer schön, euch alle zu haben. Ihr alle, die ihr gemeint habt, "Das klappt sowieso nicht mit dem Guntram, der ist viel zu alt...", oder... "das ist doch nicht normal, wie selten ihr euch seht, du hast doch was viel besseres verdient", euch allen möchte ich sagen: Ihr hattet ja so Recht! (Nicht dass ich das nicht selber gewusst hätte) Und doch macht die gute alte Liebe ja bekanntermaßen blind. Und das ich jeden Tag, jede Woche immer mehr kaputt dabei ging ist wohl auch keine Frage...
Umsomehr freue ich mich, mit einem, der das jetzt hier liest und weiß, dass ich ihn meine, letztens noch eine so schöne Nacht verbracht zu haben. Und danke auch Cathleen, dass du immer für mich da bist und dir mein Geheule anhörst , ich weiß wirklich nicht was ich ohne dich machen würde!!! Danke Anne, für die Mitnahme zum Gourmetessen in die Staatskanzlei, danke an dieser Stelle auch an den Ulle und den Robert und das ganze tolle Kochteam - ihr seid Spitze!!! (und Straußenfleisch ist das Beste!) Danke Jojo, Micha, Marie, Micha 2 ;o), Lisa, René, KONNIIIII *kuss* und alle anderen, weil ihr mich nicht verlasst und ehrlich mögt.
Und Afrika? Ein halbes Jahr nicht auf das Leben hier , auf euch, meine lieben Freunde, Einfluss nehmen zu können, macht mir ein bisschen Angst! Hoffentlich vergesst ihr mich nicht! Auf Togo selbst freue ich mich wie eh und je und seid Anbeginn.

Ich liebe euch!!! ...und heul mich jetzt noch ein bisschen aus.

Gros bisou, Sarah.